Dienstag, 3. Mai 2016
der Tigerzins
, 00:53h
Momentan ist keine sinnvolle Diskussion über die Lage möglich, geschweige denn über eine Lösung. Wenn es z.B. um die Geldpolitik geht, also um die EZB Zinsen, sehen viele ihre Rente und ihr Geld betroffen. Ängste kommen auf und die Reaktion wird emotional. Damit stehen wir gedanklich aber de facto im 18en Jahrhundert am Scheiterhaufen. Und eine Hexe muss her.
Eine sinnvolle Abwägung der Für und Wider findet nicht mehr statt. Das Argument, dass uns ohne die EZB Politik vermutlich nicht nur die Zinsen sondern ein Großteil des Ersparten verloren ginge (und der Arbeitsplatz gleich dazu!), verhallt. Er stößt auf große unverständige Augen. Dann kommt die Antwort: aber ich kriege nicht mehr genug Rente. Spätestens dann ist es jedem Fachmann klar, dass man aus der Ebene des sinnvollen Gesprächs ausgestiegen ist.
Die Ursache ist einfach: solche „was-wäre-wenn“ Szenariobetrachtungen macht der kognitive Apparat (Frontalkortex). Gerät man in Angst, übernimmt das Kleinhirn (der für instinktive Reaktionen zuständig ist) und übertönt die Schachspiele der Großhirnrinde. Diese Reaktion war vor Tausende von Jahren durchaus sinnvoll: wenn der Tiger entgegenkommt, sollte man lieber keine strategische Analyse anfangen. Dann heißt es: Fliehen oder Kämpfen. Blöderweise sind die Angstverursacher der heutigen Welt ein Stück weit anders. Fliehen kann man vor den Minuszinsen nicht wirklich. Also kämpfen – aber mit wem? Die erste exponierte Person, die uns ins Blickfeld gerät ist…Mario Draghi. Dazu noch Italiener. Um unserem kognitiven Apparat eine Absolution für die Fehlzeit zu erteilen, schieben wir einige pseudo-rationale Argumente dazwischen (Italiener sind doch „immer so“, Zinsen „stehen mir zu“).
Höchste Zeit, davon auszusteigen. Die Lage ist enorm komplex und der Versuch, sie mit den Reflexen des Kleinhirns zu lösen ist so als würde man versuchen würde das Loch in der Titanik mit Knete zu stopfen.
Was tun? Begreifen, dass die Angst unser Gegner ist, nicht die Zinsen, die EZB oder ein anderer Scheintiger der Neuzeit. Denn die Angst hindert uns daran, die beste Lösung, den Ausweg zu finden. Wir müssen es aber. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich habe die Nase voll von Dauerkrisen.
Eine sinnvolle Abwägung der Für und Wider findet nicht mehr statt. Das Argument, dass uns ohne die EZB Politik vermutlich nicht nur die Zinsen sondern ein Großteil des Ersparten verloren ginge (und der Arbeitsplatz gleich dazu!), verhallt. Er stößt auf große unverständige Augen. Dann kommt die Antwort: aber ich kriege nicht mehr genug Rente. Spätestens dann ist es jedem Fachmann klar, dass man aus der Ebene des sinnvollen Gesprächs ausgestiegen ist.
Die Ursache ist einfach: solche „was-wäre-wenn“ Szenariobetrachtungen macht der kognitive Apparat (Frontalkortex). Gerät man in Angst, übernimmt das Kleinhirn (der für instinktive Reaktionen zuständig ist) und übertönt die Schachspiele der Großhirnrinde. Diese Reaktion war vor Tausende von Jahren durchaus sinnvoll: wenn der Tiger entgegenkommt, sollte man lieber keine strategische Analyse anfangen. Dann heißt es: Fliehen oder Kämpfen. Blöderweise sind die Angstverursacher der heutigen Welt ein Stück weit anders. Fliehen kann man vor den Minuszinsen nicht wirklich. Also kämpfen – aber mit wem? Die erste exponierte Person, die uns ins Blickfeld gerät ist…Mario Draghi. Dazu noch Italiener. Um unserem kognitiven Apparat eine Absolution für die Fehlzeit zu erteilen, schieben wir einige pseudo-rationale Argumente dazwischen (Italiener sind doch „immer so“, Zinsen „stehen mir zu“).
Höchste Zeit, davon auszusteigen. Die Lage ist enorm komplex und der Versuch, sie mit den Reflexen des Kleinhirns zu lösen ist so als würde man versuchen würde das Loch in der Titanik mit Knete zu stopfen.
Was tun? Begreifen, dass die Angst unser Gegner ist, nicht die Zinsen, die EZB oder ein anderer Scheintiger der Neuzeit. Denn die Angst hindert uns daran, die beste Lösung, den Ausweg zu finden. Wir müssen es aber. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich habe die Nase voll von Dauerkrisen.
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